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STL ist tot: Warum STEP der neue Standard im 3D‑Druck ist (und wo 3MF ins Spiel kommt)

by Christian Reil

Einleitung

Seit den Anfängen der additiven Fertigung nutzen viele Anwender STL‑Dateien, um Bauteile an den 3D‑Drucker zu schicken. Was in den 1980er‑Jahren als einfache Notlösung für die Stereolithographie gedacht war, hat sich als De‑Facto‑Standard etabliert. Der Preis dafür: unzählige fehlerhafte Drucke, unsaubere Geometrien und umständliche Workflows. Bei CR‑3D ziehen wir einen Schlussstrich: Für uns ist die STL‑Datei ab sofort tot.

Dieser Blogbeitrag erklärt, warum das so ist, warum STEP das richtige Austauschformat ist und wieso 3MF trotzdem eine wichtige Rolle spielt.

Warum STL ausgedient hat

Eine STL‑Datei besteht lediglich aus einer Liste von Dreiecken; sie beschreibt eine rohe, unstrukturierte Oberfläche ohne Maßstab wikipedia.org. Es gibt keine Informationen über Einheiten, Toleranzen, Baugruppen, Farben oder Materialeigenschaften wikipedia.org. Diese Beschränkung hat mehrere Folgen:

  • Skalierungsfehler: Weil STL keine Maßangabe enthält, werden Teile bei der Übergabe zwischen CAD‑Systemen leicht vergrößert oder verkleinert.
  • Aufwendige Datenreparatur: Lochhafte Meshes, invertierte Normale und überlappende Dreiecke müssen häufig in zusätzlichen Programmen korrigiert werden.
  • Keine Fertigungsrelevanz: Wichtige Angaben zu Toleranzen, Gewinden oder Oberflächen gehen verloren.

Die STL‑Erweiterung ist damit ungeeignet für anspruchsvolle, reproduzierbare Fertigungsprozesse. Sie ist ein Relikt aus einer Zeit, als 3D‑Druck vor allem für Rapid Prototyping genutzt wurde.

STEP – der richtige Austauschstandard

STEP (ISO 10303) ist eine Reihe von ISO‑Normen zur Darstellung und zum Austausch von Produktdaten Wikipedia.org. Ziel ist es, Interoperabilität zwischen verschiedenen CAD‑Systemen zu schaffen und gleichzeitig automatisierte Fertigung (CAM) zu unterstützen wikipedia.org. Wichtige Eigenschaften von STEP:

  • Enthält vollständige Geometrie mit Einheiten, Toleranzen und Parametern
  • Unterstützt Baugruppenstrukturen und Beziehungen zwischen Teilen
  • Ermöglicht den langfristigen Archivierungsstandard für CAD‑Daten wikipedia.org
  • Wird von allen gängigen CAD‑Systemen unterstützt

STEP‑Dateien sind damit die beste Wahl für den Datentransfer zwischen Konstruktion und Fertigung. In unserem Workflow dienen STEP‑Dateien als Grundlage für die Aufbereitung in unserem Slicer SliCR‑3D.

3MF – die Projektdatei für den Druck

Während STEP die perfekte Eingangsdatei ist, braucht es für die Übergabe an den Drucker ein druckspezifisches Containerformat. Hier kommt 3MF ins Spiel. 3MF ist ein offenes, XML‑basiertes Format, das speziell für die additive Fertigung entwickelt wurde. Es kann Informationen über Materialien, Farben, Mehrfachbauteile, Stützstrukturen und gesamte Druckplatten (Trays) enthalten – all das, was in STL fehlt wikipedia.org.

Seit 2025 ist 3MF sogar eine offizielle ISO‑Norm (ISO/IEC 25422:2025) wikipedia.org. Zu den Vorteilen zählen:

  • Unterstützung mehrerer Materialien und Farben in einer Datei
  • Speicherung mehrerer Bauplattformen (inklusive verschiedener Teile)
  • Anhängen von Stützstrukturen und Slicer‑Informationen
  • Verschlüsselung und Rechteverwaltung für industrielle Workflows

3MF ist jedoch keine CAD‑Eingabe; es dient als Projektdatei für den Druck. So können komplette Baujobs gespeichert und reproduziert werden – ideal für unsere SliCR‑3D‑Software.

SliCR‑3D: STEP hinein, 3MF heraus

Unser hauseigener Slicer SliCR‑3D unterstützt direkt das Einlesen von STEP‑Dateien. Konstrukteure müssen nicht mehr in STL oder andere Meshformate exportieren, sondern übergeben native, parametrische Geometrie. SliCR‑3D kann:

  • STEP‑Dateien importieren und präzise in Druckpfade umwandeln
  • Mehrere Bauplatten gleichzeitig verarbeiten – perfekt für Druckfarmen
  • 3MF‑Projekte exportieren, in denen komplette Baujobs inklusive Stützstrukturen und Druckeinstellungen gespeichert sind

Das ermöglicht einen konsistenten Workflow: CAD → STEP → SliCR‑3D → 3MF → Drucker.

Fazit und Handlungsaufforderung

STL war ein nützliches Brückenformat, aber es ist nicht mehr zeitgemäß. Es fehlt an Maßangaben, Toleranzen und Fertigungsinformationen wikipedia.org. Für einen zuverlässigen, industrietauglichen 3D‑Druck müssen STEP‑Dateien das Standard‑Austauschformat sein. 3MF ergänzt diesen Prozess als projektbasierte Druckdatei und ist seit 2025 international standardisiert wikipedia.org.

Unser Appell:

Verabschiedet euch von STL. Nutzt STEP als Standard und profitiert von 3MF als Druckcontainer.
CR‑3D unterstützt diesen zukunftssicheren Workflow mit SliCR‑3D und der neuen PLUS‑Serie.